Brief von Helene Heine an Egon Schiele
Albertina, Wien
ESDA ID
1324
Nebehay 1979
1247, nicht transkribiert/not transcribed
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 46 a (Kuvert), 46 b (Brief)
Ort
Breslau
Datierung
29.07.1917 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
18,9 x 14,5 cm
10 x 15,5 cm (Kuvert)
10 x 15,5 cm (Kuvert)
Transkription
Breslau d. 29/VII 17.
Sehr verehrter Herr.
Ihre bei Richard Lányi-Wien
erschienene Mappe [1] übermittelte
mir die Bekanntschaft eines
bedeutsamen, das Äußerste aus
den Gestalten herauspressenden
Kraft, die für mich in eine
Linie mit Oppenheimer [2] u. Ko-
koschka [3] gehört.
||
Dieses starke Beeindrucktsein von
Ihrem Werk gab mir den Wunsch
ein, über dasselbe einen kleinen
Vortrag zu halten, den ich hoffe
dann veröffentlichen zu können.
Es gilt mir hauptsächlich Ihre künst-
lerische Wesenheit – so wie sie sich
mir enthüllt hat – klar zu legen;
zum Ausbau des Ganzen aber
wäre ich Ihnen für einige per-
sönlichere Winke sehr dankbar.
Es fällt mir schwer, diese auf anderem
Wege zu erlangen, da man hier in
||
Schlesien über Wiener Künstler leider
weniger interessiert ist.
Auch erführe ich gerne, ob Blatt V
Ihr Selbstportrait darstellt?
Ihnen im Voraus verbindlich
dankend, mit besonderer Hoch-
schätzung
ergebenst
Hel. Heine
M. Adresse:
Frau Dr. Hel. Heine
Breslau I Garvestr.[aße] 5
[Kuvert:]
Herrn Kunstmaler
Egon Schiele
Wien XIII
Hietzinger Hauptstr.[aße] 101
||
Abs.[ender] Hel. Heine Breslau I Garvestr.[aße] 5
Sehr verehrter Herr.
Ihre bei Richard Lányi-Wien
erschienene Mappe [1] übermittelte
mir die Bekanntschaft eines
bedeutsamen, das Äußerste aus
den Gestalten herauspressenden
Kraft, die für mich in eine
Linie mit Oppenheimer [2] u. Ko-
koschka [3] gehört.
||
Dieses starke Beeindrucktsein von
Ihrem Werk gab mir den Wunsch
ein, über dasselbe einen kleinen
Vortrag zu halten, den ich hoffe
dann veröffentlichen zu können.
Es gilt mir hauptsächlich Ihre künst-
lerische Wesenheit – so wie sie sich
mir enthüllt hat – klar zu legen;
zum Ausbau des Ganzen aber
wäre ich Ihnen für einige per-
sönlichere Winke sehr dankbar.
Es fällt mir schwer, diese auf anderem
Wege zu erlangen, da man hier in
||
Schlesien über Wiener Künstler leider
weniger interessiert ist.
Auch erführe ich gerne, ob Blatt V
Ihr Selbstportrait darstellt?
Ihnen im Voraus verbindlich
dankend, mit besonderer Hoch-
schätzung
ergebenst
Hel. Heine
M. Adresse:
Frau Dr. Hel. Heine
Breslau I Garvestr.[aße] 5
[Kuvert:]
Herrn Kunstmaler
Egon Schiele
Wien XIII
Hietzinger Hauptstr.[aße] 101
||
Abs.[ender] Hel. Heine Breslau I Garvestr.[aße] 5
Anmerkungen
[1] Lányi-Mappe, 1917. Publikation des Verlages der Buchhandlung Richard Lányi, Mappe mit zwölf Zeichnungen von Schiele.
[2] Max Oppenheimer (1885–1954).
[3] Oskar Kokoschka (1886–1980).
[2] Max Oppenheimer (1885–1954).
[3] Oskar Kokoschka (1886–1980).
Provenienz
Max Wagner, Wien
1954: Albertina, Wien (Legat)
1954: Albertina, Wien (Legat)
Eigentümer*in
Autor*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien
Bibliografie
(+-)
-
Lányi/Schiele 1917Zeichnungen. Egon Schiele 1917. Im Verlage der Buchhandlung Richard Lányi Wien, Wien 1917 [Lányi-Mappe]
PURL: https://www.egonschiele.at/1324