Brief von Heinrich Böhler an Egon Schiele
Leopold Museum, Wien
ESDA ID
930
Nebehay 1979
844, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Bestandsnachweis
Leopold Museum, Wien, Inv. 7907
Datierung
10.09.1915 (eigenhändig)
Material/Technik
Tinte auf Papier
Maße
22 x 14 cm (Seite)
Transkription
IV. Belvedereg.[asse] 30
10/9. 15.
Lieber Herr Schiele!
Durch „College“ Hans [1]
erfuhr ich gestern, dass Sie
in Baden gewesen sind,
um mich zu besuchen;
es tut mir leid, Sie
nicht getroffen zu haben.
Warum haben Sie Ihre
Frau [2] in [!] Kaffeehaus
gelassen? .. ? .. ? ...
Ihre Ausstellung
habe ich bei Arnot [3]
gesehen... wundervoll! –
schade, dass das
Bild Ihrer Frau nicht
||
dort war. [4] Das Bild mit dem
Haus und den Schindeln [5] gefiel mir
wieder sehr gut, und passt doch
in dem Ton mit dem Haus am
Wasser [6] zusammen. Ich werde Ihnen
das Bild abkaufen, wenn es schon
nicht vergeben ist. Schreiben Sie mir
darüber. Vis à vis hängt eine Stadt
mit Brücke, dieses Bild [7] würde ich
Ihnen auch noch abkaufen, wenn
Sie wollen. – Ich hörte bereits vor
||
einiger Zeit von Prof Hofmann, [8]
dass Sie wieder fidell [!] sind und
mit dem Blinddarm gottlob nix [!]
war! – Ich arbeite nun mit Herrn
Lendecke, [9] der 2 – bis 3 mal in
der Woche kommt. Was machen Sie?
Herzl.[iche] Grüße Ihnen + Ihrer wt. [werten] Frau
Gemahlin!
Ihr H Böhler.
10/9. 15.
Lieber Herr Schiele!
Durch „College“ Hans [1]
erfuhr ich gestern, dass Sie
in Baden gewesen sind,
um mich zu besuchen;
es tut mir leid, Sie
nicht getroffen zu haben.
Warum haben Sie Ihre
Frau [2] in [!] Kaffeehaus
gelassen? .. ? .. ? ...
Ihre Ausstellung
habe ich bei Arnot [3]
gesehen... wundervoll! –
schade, dass das
Bild Ihrer Frau nicht
||
dort war. [4] Das Bild mit dem
Haus und den Schindeln [5] gefiel mir
wieder sehr gut, und passt doch
in dem Ton mit dem Haus am
Wasser [6] zusammen. Ich werde Ihnen
das Bild abkaufen, wenn es schon
nicht vergeben ist. Schreiben Sie mir
darüber. Vis à vis hängt eine Stadt
mit Brücke, dieses Bild [7] würde ich
Ihnen auch noch abkaufen, wenn
Sie wollen. – Ich hörte bereits vor
||
einiger Zeit von Prof Hofmann, [8]
dass Sie wieder fidell [!] sind und
mit dem Blinddarm gottlob nix [!]
war! – Ich arbeite nun mit Herrn
Lendecke, [9] der 2 – bis 3 mal in
der Woche kommt. Was machen Sie?
Herzl.[iche] Grüße Ihnen + Ihrer wt. [werten] Frau
Gemahlin!
Ihr H Böhler.
Anmerkungen
[1] Hans Böhler (1884–1961).
[2] Edith Schiele, geb. Harms (1893–1918).
[3] Kollektivausstellung, Galerie Arnot, Wien, August–September 1915.
[4] Bildnis der Frau des Künstlers, stehend, 1915, K P290.
[5] Haus mit Schindeldach (Altes Haus II), 1915, K P295.
[6] Vermutlich: Hauswand am Fluss (Altes Haus I), 1915, K P294 – wurde im Juli 1915 von Böhler erworben.
[7] Nicht identifiziert.
[8] Josef Hoffmann (1870–1956).
[9] Otto Lendecke (1886–1918).
[2] Edith Schiele, geb. Harms (1893–1918).
[3] Kollektivausstellung, Galerie Arnot, Wien, August–September 1915.
[4] Bildnis der Frau des Künstlers, stehend, 1915, K P290.
[5] Haus mit Schindeldach (Altes Haus II), 1915, K P295.
[6] Vermutlich: Hauswand am Fluss (Altes Haus I), 1915, K P294 – wurde im Juli 1915 von Böhler erworben.
[7] Nicht identifiziert.
[8] Josef Hoffmann (1870–1956).
[9] Otto Lendecke (1886–1918).
Provenienz
Provenienz lt. Nebehay 1979:
Verbleib unbekannt
vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
Verbleib unbekannt
vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
Erfasst in
Leopold 1972, S. 589
Eigentümer*in
Autor*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Leopold Museum, Wien
Verknüpfte Objekte
(+-)
Ausstellungen
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KollektivausstellungGalerie Arnot, Wien, August–September 1915
PURL: https://www.egonschiele.at/930