Brief von Karl von Felner an Egon Schiele
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Albertina, Wien
ESDA ID
945
Nebehay 1979
860, nicht transkribiert/not transcribed
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 47 a (Kuvert), 47 b (Brief)
Ort
Berlin
Datierung
16.11.1915 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
22 x 14,2 cm
9,2 x 13,9 cm (Kuvert)
Transkription
Berlin, 16. November 1915.

Sehr geehrter Herr Schiele!
Daß Sie sich nach so langer
Zeit doch noch an mich erinnern,
freut mich aufrichtig. Ich wartete
immer, seit dem vergangenen
Winter, dass sie nach Berlin kom-
men; hätte mir aber denken
können, daß Sie aus Musterungs-
gründen nicht über die Grenze durf-
ten. Aus Ihren Andeutungen ent-
nehme ich, daß Sie irgendwie Lokal-
dienste machen. Ich bin gänzlich
frei: invalid – meine Nerven.
In effigie sehe ich Sie also in
der Berliner Sezession. Das ist doch
etwas. Und wann das „später nach
||
dem Kriege“ sein wird – ja, ein-
mal muß es doch kommen!
Roessler ist – für mich – ver-
schollen. Vor Monaten schrieb er
mir aus Mähren; seither keine Nach-
richt. Auch von seiner Frau nicht, bei
der ich vor einiger Zeit anfragte.
Wissen Sie, wo die beiden Menschen
sind? Wenn ja, so bitte ich
um eine Zeile!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Felner

[Kuvert:]
Herrn Egon schiele,
Wien XIII.
Hietzinger Haupstr.[aße] 101.

[von anderer Hand:]
unverschlossen!
||
KARL VON FELNER
BERLIN-WESTEND
LEISTIKOWSTRASSE 6.
Provenienz
Max Wagner, Wien
1954: Albertina, Wien (Legat)
Eigentümer*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien

Ausstellungen

(+-)
  • Wiener Kunstschau
    Freie Secession Berlin, Berlin, 08.01.–16.02.1916
PURL: https://www.egonschiele.at/945