Brief von Egon Schiele an Heinrich Benesch
Brief von Egon Schiele an Heinrich Benesch Bild 1
Albertina, Wien
ESDA ID
835
Nebehay 1979
736
Bestandsnachweis
Verbleib unbekannt
Datierung
05.01.1915 (eigenhändig)
Material/Technik
Tinte auf Papier
Transkription
5. Jänner 1915
Lieber Herr B.!
Herr Böhler ist krank, morgen ist nichts. Die Einleitung Ottos behagt ihm gar nicht, er schrieb mir: „Schiele, Schiele, haben Sie denn so einen Kunst-Kwatsch nötig? Ihre Bilder sprechen doch genug. Firlefanz-Grössenwahn!“ Der Ansicht bin ich aber nicht ganz. Denn geschrieben ist das Ganze aber anscheinend gut, natürlich hatte ich noch vorher gesagt, höchst wenig und schlicht schreiben. Es ist aber eine Erläuterung oder Kritik für eine Zeitung, allerdings hätte von Klimt oder Kokoschka nicht geschrieben werden sollen, wenn man einiges sagen will um nicht völlig dumm davor zu stehen. Gerade so aber wie Roessler mir die Einleitung für den Goltzkatalog nicht zeigte, tat es Otto, das war ein Fehler, nichts weniger ist es sehr gut gemeint und gedacht. Ich erinnere mich an unsere Ausstellungen, die erste bei Pisko (Neukunst 1909) das war am Richtigsten. Es hiess etwas von der Sonne usw. geht hinein und lasst die Bilder auf euch wirken. Donnerstag Wiedersehn. Egon Schiele.
Erfasst in
Abschrift: Albertina, Wien, ESA 621
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien

Ausstellungen

(+-)
  • Neukunstgruppe
    Galerie Pisko, Wien, 01.–31.12.1909
  • Kollektiv-Ausstellung Egon Schiele
    Galerie Arnot, Wien, 31.12.1914–31.01.1915
PURL: https://www.egonschiele.at/835