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529, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed

Albertina, Wien, Inv. ESA 168

Paris

28.06.1913 (eigenhändig)

Blaustift auf Papier

18,8 x 14,8 cm

[Adresse im Briefkopf durchgestr., korr.:]
z. Zt. [zur Zeit] Paris.
den 28. Juni.

Herrn Egon Schiele,
[durchgestr.: Wien]

Ich erhielt Ihre beiden
Briefe hierher; Paris hat mich
ganz; daneben liege ich seit ei-
nigen Tagen leider zu Bett
infolge eines kleinen Accidents.
Ich muß also eilen, um Ihnen
kurz zu antworten.
Ich acceptiere den Preis von
Kr.[onen] 600,– für das Doppel-Portrait
„Benesch u. Sohn“. [1] Es würde mich
gewiss sehr freuen, wenn Sie mit
der Vollendung der begonnenen
Steinerbilder [2] warten bis ich
komme. Das dürfte um den
||
10. Juli herum sein.
Doppelt aber würde ich mich
freuen, wenn wir an der
„Bekehrung“ [3] zusammen
weiterarbeiten.
Ihr zweites Schreiben ist
augenblicklich nicht zur
Hand, wenn darin noch
Wichtiges enthalten werde
ich es, sobald ich morgen
oder übermorgen dazu kom-
me, beantworten.

Freundliche Grüße
Carl Reininghaus

[1] Doppelbildnis Heinrich und Otto Benesch, 1913, K P250.
[2] Es ist nicht leicht festzustellen, um welche der vier Bilder der Kirche von Stein, 1913, es sich handelt, da Schiele bereits am 10.06.1913 mit Franz Hauer wegen eines Verkaufs verhandelte.
[3] Die Bekehrung, 1913, K PXLIII.

Briefpapier: CARL REININGHAUS. WIEN, I. STUBENRING 6. TEL. 13548

Max Wagner, Wien
1954: Albertina, Wien (Legat)

Leopold 1972, S. 613

Albertina, Wien