Brief von Egon Schiele an Arthur Roessler
Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung
ESDA ID
655
Nebehay 1979
550, mit Abb./with illustration
Bestandsnachweis
Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Inv. H.I.N. 180676
Datierung
15.07.1913 (eigenhändig)
Material/Technik
Bleistift auf Papier
Maße
22,4 x 17,5 cm (Seite)
Transkription
Dienstag
15. Juli 1913.
Lieber Herr Rößler!
ich komme jedenfalls morgen Mittw.[och]
entweder an Attnang 3.30,
an Altmünster 5.04,
oder an Attnang 4.39,
an Altmünster 6.15,
oder an Attnang 6.44,
an Altmünster 7.15.
ich warte noch die morgige Post ab, weil
ich von Reiningh. [1] 600 K[ronen] für das Beneschporträt [2]
zu bekommen habe. – Schon am 28. Juni
schrieb mir Reining. daß er den Preis von 600 K
annimmt; [3] bis jetzt aber wartete ich ver-
geblich, weil R. in Paris erkrankt ist.
Ich bekam erst Anzahlungen von
Hauer [4] und R. die reichten bis jetzt. – Vielleicht
bekomme ich in einen [!] Gasthof ein Zimmer mit
zwei Betten und iß [!] dort. Möchte deswegen
20 K anzahlen, damit der Wirt bis zu
acht Tage aufschreibt; diese 20 bitte ich
||
Sie wenn Sie können mir einstweilen
zu leihen. Ich lasse meine Post einstweilen
auf [!] Ihre Adresse senden, weil ich nicht weiß
wo ich wohnen werde; hoffentlich iritiert [!]
Sie dies nicht.
Ich grüße Sie herzlichst
Egon Schiele.
15. Juli 1913.
Lieber Herr Rößler!
ich komme jedenfalls morgen Mittw.[och]
entweder an Attnang 3.30,
an Altmünster 5.04,
oder an Attnang 4.39,
an Altmünster 6.15,
oder an Attnang 6.44,
an Altmünster 7.15.
ich warte noch die morgige Post ab, weil
ich von Reiningh. [1] 600 K[ronen] für das Beneschporträt [2]
zu bekommen habe. – Schon am 28. Juni
schrieb mir Reining. daß er den Preis von 600 K
annimmt; [3] bis jetzt aber wartete ich ver-
geblich, weil R. in Paris erkrankt ist.
Ich bekam erst Anzahlungen von
Hauer [4] und R. die reichten bis jetzt. – Vielleicht
bekomme ich in einen [!] Gasthof ein Zimmer mit
zwei Betten und iß [!] dort. Möchte deswegen
20 K anzahlen, damit der Wirt bis zu
acht Tage aufschreibt; diese 20 bitte ich
||
Sie wenn Sie können mir einstweilen
zu leihen. Ich lasse meine Post einstweilen
auf [!] Ihre Adresse senden, weil ich nicht weiß
wo ich wohnen werde; hoffentlich iritiert [!]
Sie dies nicht.
Ich grüße Sie herzlichst
Egon Schiele.
Anmerkungen
[1] Carl Reininghaus, Industrieller (1857–1929).
[2] Doppelbildnis Heinrich und Otto Benesch, 1913, K P250.
[3] ESDA ID 635.
[4] Franz Hauer, Gastwirt (1866–1914).
[2] Doppelbildnis Heinrich und Otto Benesch, 1913, K P250.
[3] ESDA ID 635.
[4] Franz Hauer, Gastwirt (1866–1914).
Provenienz
Arthur Roessler, Wien
1956, 1963, 1969: Wienbibliothek im Rathaus, Wien (Nachlass)
1956, 1963, 1969: Wienbibliothek im Rathaus, Wien (Nachlass)
Erfasst in
Roessler 1921, S. 78/79 (15.06.1913); Hist. Museum der Stadt Wien 1990, Nr. 8.12
Eigentümer*in
Autor*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Abbildungsnachweis
Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung
Verknüpfte Objekte
(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/655