Brief von Franz Hauer an Egon Schiele
Albertina, Wien
ESDA ID
622
Nebehay 1979
515
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 94
Ort
Wien
Datierung
10.06.1913 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
15,3 x 12,7 cm
Transkription
10/VI.13
Sehr geehrter lieber Herr Schiele!
Es wird mir, daß [!] sehe ich schon heute, schwer fallen Morgen [!]
abkommen zu können ich muß Ihnen daher auf diesem
Wege mein Mißgeschick klagen. Es reichen mir nähmlich [!]
gegenwärtig die Mittel nicht um beide Bilder erwerben
zu können. Leider werde ich mich auf das Steinerbild,
welches mir als Gegenstück zum anderen werthvoll ist,
beschränken müßen; es wäre denn Sie könnten beide
Bilder zusammen mit siebenhundert Kronen mir über-
lassen was kaum anzunehmen ist, wenn ich auch die
Landschaft nur mit 200 Kronen berechnen würde, so
fast 500 für das Große bleiben. [1]
Allenfalls werde ich mit 250 Kronen die Steiner Land-
schaft mit Vergnügen übernehmen, und dieselbe wenn
es Ihnen gefällt in den nächsten Tagen abhollen [!] lassen.
Wie es immer sein mag bitte ich daß Sie mir ja nicht böße [!]
sein wollen. Vielleicht künftig hin daß es wieder einmahl [!]
besser sein wird, gegenwärtig bin ich fast ausgepumpt, und
alles ist fast wieder – wie gewöhnlich in die Taschen der
Jungen geflossen. Es soll aber mit Vergnügen geschehen,
wenn nur der Zweck damit erreicht ist den Erfolg deß [!]
Einen oder Anderen einmahl [!] noch miterleben zu können,
würde mich glücklich machen und für alles entschädigen.
Wollen Sie mir gütigst Nachricht zukommen lassen. Indeß
meine herzl.[ichen] Grüße Hochachtungsvoll
Fz. Hauer.
||
[Adressblock:]
Wohlgeboren
Herrn
Egon Schiele
akad.[emischer] Maler
Wien XIII
Hietzinger-Hauptstraße 101.
Franz Hauer XIX
Silbergasse 40.
Sehr geehrter lieber Herr Schiele!
Es wird mir, daß [!] sehe ich schon heute, schwer fallen Morgen [!]
abkommen zu können ich muß Ihnen daher auf diesem
Wege mein Mißgeschick klagen. Es reichen mir nähmlich [!]
gegenwärtig die Mittel nicht um beide Bilder erwerben
zu können. Leider werde ich mich auf das Steinerbild,
welches mir als Gegenstück zum anderen werthvoll ist,
beschränken müßen; es wäre denn Sie könnten beide
Bilder zusammen mit siebenhundert Kronen mir über-
lassen was kaum anzunehmen ist, wenn ich auch die
Landschaft nur mit 200 Kronen berechnen würde, so
fast 500 für das Große bleiben. [1]
Allenfalls werde ich mit 250 Kronen die Steiner Land-
schaft mit Vergnügen übernehmen, und dieselbe wenn
es Ihnen gefällt in den nächsten Tagen abhollen [!] lassen.
Wie es immer sein mag bitte ich daß Sie mir ja nicht böße [!]
sein wollen. Vielleicht künftig hin daß es wieder einmahl [!]
besser sein wird, gegenwärtig bin ich fast ausgepumpt, und
alles ist fast wieder – wie gewöhnlich in die Taschen der
Jungen geflossen. Es soll aber mit Vergnügen geschehen,
wenn nur der Zweck damit erreicht ist den Erfolg deß [!]
Einen oder Anderen einmahl [!] noch miterleben zu können,
würde mich glücklich machen und für alles entschädigen.
Wollen Sie mir gütigst Nachricht zukommen lassen. Indeß
meine herzl.[ichen] Grüße Hochachtungsvoll
Fz. Hauer.
||
[Adressblock:]
Wohlgeboren
Herrn
Egon Schiele
akad.[emischer] Maler
Wien XIII
Hietzinger-Hauptstraße 101.
Franz Hauer XIX
Silbergasse 40.
Anmerkungen
[1] Hauer erwarb die beiden Gemälde Stein an der Donau, vom Süden gesehen (groß), 1913, K P268 und Stein an der Donau, vom Kreuzberg aus gesehen (groß), 1913, K P269. Unklar, ob eines der beiden gemeint ist.
Provenienz
Max Wagner, Wien
1954: Albertina, Wien (Legat)
1954: Albertina, Wien (Legat)
Eigentümer*in
Autor*in
Empfänger*in
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien
Verknüpfte Objekte
(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/622