Maschinenschriftlicher Brief von Hans Goltz an Egon Schiele
Albertina, Wien
ESDA ID
477
Nebehay 1979
356, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 771
Ort
München
Datierung
28.05.1912 (eigenhändig)
Material/Technik
Schreibmaschine auf Papier
Maße
28,7 x 22,3 cm
Transkription
München, 28.5.1912.
Herrn EGON SCHIELE,
Wien XII
Rosenhügelstrasse 9
Sehr geehrter Herr!
Ich finde von meiner Rückkehr einer kleinen Reise, Ihre beiden Briefe vor.
Es ist aber leider garnichts verkauft, seit meiner letzten Zahlung. Auch die
Ausstellung in Hagen [1] ist ohne irgend einen Erfolg gewesen.
Um Ihnen aber entgegenzukommen bin ich bereit, wieder-
um 7 Blätter nach meiner Wahl, für mein Lager zu übernehmen, wenn Sie mir die-
selben für M.[ark] 100.00 überlassen.
Ich muss Ihnen aber gestehen, dass mir der Verkehr
etwas unangenehm ist, erst schreibt mir Rössler, [2] dass ich alles geschäftliche
und alle Zahlungen, nur durch ihn abzumachen hätte, dann schicken Sie eine
Ausstellung nach Deutschland unter Ignorierung meiner Alleinvertretung direkt
und jetzt verlangen Sie Geld, wieder unter Umgehung des Herrn Rössler. An wenn [!]
um gotteswillen soll ich mich nun halten? Ich bitte Sie mir doch klare Ant-
wort zu geben, mit wem ich es in Zukunft zu tun habe.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Hans Goltz
Herrn EGON SCHIELE,
Wien XII
Rosenhügelstrasse 9
Sehr geehrter Herr!
Ich finde von meiner Rückkehr einer kleinen Reise, Ihre beiden Briefe vor.
Es ist aber leider garnichts verkauft, seit meiner letzten Zahlung. Auch die
Ausstellung in Hagen [1] ist ohne irgend einen Erfolg gewesen.
Um Ihnen aber entgegenzukommen bin ich bereit, wieder-
um 7 Blätter nach meiner Wahl, für mein Lager zu übernehmen, wenn Sie mir die-
selben für M.[ark] 100.00 überlassen.
Ich muss Ihnen aber gestehen, dass mir der Verkehr
etwas unangenehm ist, erst schreibt mir Rössler, [2] dass ich alles geschäftliche
und alle Zahlungen, nur durch ihn abzumachen hätte, dann schicken Sie eine
Ausstellung nach Deutschland unter Ignorierung meiner Alleinvertretung direkt
und jetzt verlangen Sie Geld, wieder unter Umgehung des Herrn Rössler. An wenn [!]
um gotteswillen soll ich mich nun halten? Ich bitte Sie mir doch klare Ant-
wort zu geben, mit wem ich es in Zukunft zu tun habe.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Hans Goltz
Anmerkungen
[1] Egon Schiele, Emile Zoir, Folkwang Museum, Hagen, 11. April–ca. Mai 1912.
[2] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[2] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
Motiv
Briefpapier: Ulrich Putze Nachfolger H. Goltz
Eigentümer*in
Autor*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien
Ausstellungen
(+-)
-
Egon Schiele, Emile ZoirFolkwang Museum, Hagen, 11. April–ca. Mai 1912
PURL: https://www.egonschiele.at/477