Maschinenschriftlicher Brief von Arthur Roessler an Egon Schiele
Maschinenschriftlicher Brief von Arthur Roessler an Egon Schiele Bild 1
Albertina, Wien
ESDA ID
460
Nebehay 1979
339
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 521
Ort
Wien
Datierung
12.04.1912 (eigenhändig)
Material/Technik
Schreibmaschine auf Papier
Maße
29 x 22 cm
Transkription
Lieber E. S. –
lesen Sie den beiliegenden Brief aus München. Was haben Sie da
wieder für eine Pantscherei gemacht? Sie wissen doch, dass Putze [1] die
alleinige Vertretung für Deutschland hat! Wie können Sie da ihn übergehen und
ohne ihm etwas zu sagen (und ohne mir etwas zu sagen) anderwärtig ausstellen?
Alle Abmachungen, die Deutschland betreffen, müssen durch Putze vollzogen wer-
den. Das ist doch klar wie Stiefelwichs. Sie können doch nicht verlangen, dass
sich der Mann für Sie nur Mühe und Kosten macht. Schreiben Sie ihm sogleich
entschuldigend und aufklärend und geben Sie ihm Antwort auf seine Fragen. Ich
kann in dieser Angelegenheit nichts mehr unternehmen, schrieb dies auch schon
Putze, und sagte ihm, dass ich an der Ausstellung bei Thannhauser [2] gänzlich ohne
Schuld bin. Wir reisen Montag ab. Wahrscheinlich werden wir länger aus-
bleiben als wir anfangs dachten, cca. 8 Wochen. Ich – meine Frau nicht weniger –
habs wirklich nötig. Fühle mich sehr kaputt.
Frndl. [Freundlichen] Gruss

A. R-r.

12.IV.1912
Anmerkungen
[1] Buch- und Kunsthandlung Ulrich Putze, München, ab 1910 von Hans Goltz (1873–1927) geführt.
[2] Heinrich Thannhauser, Kunsthändler (1859–1934); Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München.
Eigentümer*in
Empfänger*in
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien

Verknüpfte Objekte

(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/460