Brief von Erwin von Graff an Egon Schiele
Brief von Erwin von Graff an Egon Schiele Bild 1
Brief von Erwin von Graff an Egon Schiele Bild 2
Albertina, Wien
ESDA ID
239
Nebehay 1979
102
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 169
Ort
Wien
Datierung
18.05.1910 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
22,9 x 14,5 cm (Seite)
Transkription
Wien, den 18. Mai 1910.

Lieber Schiele!
Herzlichen Dank für Ihren Brief.
Gestern kam L. A. [1] an die Klinik
und wurde aufgenommen. Sie be-
wohnt ein Zimmer mit einer
2ten Frau zusammen, und
scheint sehr unglücklich über
Ihre Untreue zu sein. – Es ist
wohl für Sie und sie besser
so. – Das gute Wetter begünstigt
Ihre Arbeiten gewiss [!], was mich sehr
freut. – Bitte grüßen Sie Osen [2]
vielmals von mir, und theilen
||
Sie mir den Tag Ihrer Rückkehr noch-
mals mit. – Taschner [3] gefiel mir gut.
Stella [4] weniger. Ihre Arbeit machte
sich im Atelier viel besser.
Im ganzen passt die ganze Ausstellung [5]
nicht in den Prater. Die meisten
Kunsthäuslersachen [6] hätte man besser
in die einzelnen Jagdpavillons und
Restaurants aufgehängt.
Herzlichen Gruß Ihr
Graff
Anmerkungen
[1] Liliana Amon, Schriftstellerin (1892–1966), genannt Bibiana.
[2] Erwin Osen (1891–1970).
[3] Ignatius Taschner (1871–1913).
[4] Eduard Stella (1884–1955).
[5] I. Internationale Jagd-Ausstellung, Rotunde, Wien, 07.05.–16.10.1910.
[6] Vermutlich scherzhaft für Arbeiten von Mitgliedern des Künstlerhaus Wien.
Motiv
Briefpapier: K. k. Universitäts-Frauenklinik (Vorstand: Prof. A. v. Rosthorn).
Eigentümer*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien

Ausstellungen

(+-)
  • I. Internationale Jagd-Ausstellung
    Rotunde, Wien, 07.05.–16.10.1910
PURL: https://www.egonschiele.at/239