Brief von Egon Schiele an Broncia Koller-Pinell
Leopold Museum, Wien
ESDA ID
125
Nebehay 1979
Nicht gelistet/Not listed
Bestandsnachweis
Leopold Museum, Wien, Inv. 7866
Ort
Wien
Datierung
28.09.1918 (eigenhändig)
Material/Technik
Violette Tinte auf Papier
Maße
21,8 (11,8) x 16,6 (17,5) cm (Seite)
Transkription
28. September 1918.
Sehr geehrte gnädige Frau – Vielen Dank
für Ihren lieben, aussichtsreichen Brief, –
leider kam ich erst vorgestern (Donnerstag)
abends nach Wien zurück, so daß ich die
gewünschte Telephonnummer nicht anrufen
konnte und erlaube mir daher anzufragen
was die maßgebenden Personen in der
Sache der Vermietung des Klimthauses [1]
meinten. Es wird in der nächsten Zeit leider
unmöglich sein Ihrer Einladung nach O. W. [Oberwaltersdorf]
zu kommen Folge zu leisten, da unsere
Ausstellung in Wiesbaden [2] und unser Sonder-
bund [3] endlich erledigt werden müssen. Vielleicht
kommen gnädige Frau wieder nach Wien? –
Die Zeichnungen Ihrer und Herrn Schröder’s [4]
Hand kamen von Prag [5] zurück und
||
liegen bei Herrn Nebehay [6]. In Erwartung
Ihrer weiteren liebenswürdigen Benachrichti-
gung bin ich mit ergebenstem Handkuß
und den schönsten Grüßen Ihr
EGON
SCHIELE
[Kuvert:]
Express [Aufkleber]
Hochwohlgeboren
Frau Dr. Broncia Koller
Ober-Waltersdorf
Aspangbahn N. Ö. [Niederösterreich]
||
EGON SCHIELE, WIEN, XIII. WATTMANNGASSE 6
Sehr geehrte gnädige Frau – Vielen Dank
für Ihren lieben, aussichtsreichen Brief, –
leider kam ich erst vorgestern (Donnerstag)
abends nach Wien zurück, so daß ich die
gewünschte Telephonnummer nicht anrufen
konnte und erlaube mir daher anzufragen
was die maßgebenden Personen in der
Sache der Vermietung des Klimthauses [1]
meinten. Es wird in der nächsten Zeit leider
unmöglich sein Ihrer Einladung nach O. W. [Oberwaltersdorf]
zu kommen Folge zu leisten, da unsere
Ausstellung in Wiesbaden [2] und unser Sonder-
bund [3] endlich erledigt werden müssen. Vielleicht
kommen gnädige Frau wieder nach Wien? –
Die Zeichnungen Ihrer und Herrn Schröder’s [4]
Hand kamen von Prag [5] zurück und
||
liegen bei Herrn Nebehay [6]. In Erwartung
Ihrer weiteren liebenswürdigen Benachrichti-
gung bin ich mit ergebenstem Handkuß
und den schönsten Grüßen Ihr
EGON
SCHIELE
[Kuvert:]
Express [Aufkleber]
Hochwohlgeboren
Frau Dr. Broncia Koller
Ober-Waltersdorf
Aspangbahn N. Ö. [Niederösterreich]
||
EGON SCHIELE, WIEN, XIII. WATTMANNGASSE 6
Anmerkungen
[1] Gustav Klimts (1862–1918) letztes Atelier in Wien Hietzing, Feldmühlgasse 11.
[2] Nicht realisierte, nicht näher bezeichnete Ausstellung von Werken neuer österreichischer Künstler*innen, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, geplant ab Oktober 1918.
[3] Der Sonderbund wurde Anfang September 1918 ins Leben gerufen. Die erste Ausstellung der Gruppierung fand erst nach Schieles Tod statt. Siehe dazu: Smola 2018.
[4] Heinrich Schröder (1881–1942).
[5] Jung Wien: Österreichische Graphik, Künstlerhaus Rudolphinum, Prag, 23.06.–21.07.1918.
[6] Gustav Nebehay, Kunsthändler (1881–1935).
[2] Nicht realisierte, nicht näher bezeichnete Ausstellung von Werken neuer österreichischer Künstler*innen, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, geplant ab Oktober 1918.
[3] Der Sonderbund wurde Anfang September 1918 ins Leben gerufen. Die erste Ausstellung der Gruppierung fand erst nach Schieles Tod statt. Siehe dazu: Smola 2018.
[4] Heinrich Schröder (1881–1942).
[5] Jung Wien: Österreichische Graphik, Künstlerhaus Rudolphinum, Prag, 23.06.–21.07.1918.
[6] Gustav Nebehay, Kunsthändler (1881–1935).
Motiv
Briefpapier: EGON SCHIELE, WIEN, XIII. WATTMANNGASSE 6
Provenienz
vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
Eigentümer*in
Autor*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Abbildungsnachweis
Leopold Museum, Wien
Ausstellungen
(+-)
-
Jung Wien: Österreichische GraphikKünstlerhaus Rudolphinum, Prag, 23.06.–21.07.1918
-
Ausstellung von Werken österreichischer Künstler [Titel unbekannt, nicht realisiert]Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, Wiesbaden, geplant ab Oktober 1918
PURL: https://www.egonschiele.at/125