Brief von Egon Schiele an Josef Strzygowski
Leopold Museum, Wien
ESDA ID
18
Nebehay 1979
Nicht gelistet/Not listed
Bestandsnachweis
Leopold Museum, Wien, Inv. 7561
Datierung
um den 06.11.1910 (inhaltlich)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
17,6 x 10,8 cm
Transkription
LIEBER HOFRAT J. CZ.
SEIT FEBRUAR BIN ICH FORT
VON DER ‚NEUKUNSTGRUPPE‘.
ICH HABE IHNEN EINMAL
GESCHRIEBEN SIE MÖCHTEN
SICH MALEN LASSEN VON
MIR. – NUN ERHIELT ICH
KEINE ANTWORT. – UND
ICH WUSSTE GLEICH WARUM.
ICH WOLLTE SIE JA NICHT
DESHALB MALEN WEIL SIE
AM 1. DEZ.[ember] 1909. ÜBER DIE
NEUKUNSTFÜCHSE GESCHRIE-
BEN HABEN [1], SONDERN
LEDIGLICH DARUM, WEIL
ICH MICH HERRLICH
ERINNERTE AN DEN TAG,
||
WO ICH BEI IHNEN WAR. –
ALSO HABE ICH DAS
BEDÜRFNIS GEHABT, UND
SIE ERSUCHT MIR ZU
SITZEN, WAS KEINESWEGS
EINEN PARTEIISCHEN KLANG
FÜHLEN LASSEN SOLLTE UND
KANN. – AUCH JETZT NOCH.
WENN SIE AN EINEN DER
ALLERNÄCHSTEN TAGE SO-
VIEL ZEIT HABEN, SO
KOMMEN SIE DOCH ZU
MIR UM MEINE NEUESTEN
ARBEITEN ZU SEHEN
DIE ICH IM FRÜHJAHR
ALLEIN, BEI MIETHKE
AUS[S]TELLEN WERDE. [2] AUCH
EIN ‚OTTO WAGNER PORTRÄT‘ [3]
EIN ‚ARTHUR RÖSSLER PORTRÄT‘ [4]
UND EIN ENTSTEHENDES
G. KLIMTPORTRÄT. – [5]
||
ICH BIN DURCH KLIMT
GEGANGEN BIS MÄRZ.
HEUTE GLAUB ICH BIN
ICH DER GANZ ANDERE.
BESTENS
Egon Schiele
XII. Grünbergstraße 31.
nächst ‚Tivoli‘
SEIT FEBRUAR BIN ICH FORT
VON DER ‚NEUKUNSTGRUPPE‘.
ICH HABE IHNEN EINMAL
GESCHRIEBEN SIE MÖCHTEN
SICH MALEN LASSEN VON
MIR. – NUN ERHIELT ICH
KEINE ANTWORT. – UND
ICH WUSSTE GLEICH WARUM.
ICH WOLLTE SIE JA NICHT
DESHALB MALEN WEIL SIE
AM 1. DEZ.[ember] 1909. ÜBER DIE
NEUKUNSTFÜCHSE GESCHRIE-
BEN HABEN [1], SONDERN
LEDIGLICH DARUM, WEIL
ICH MICH HERRLICH
ERINNERTE AN DEN TAG,
||
WO ICH BEI IHNEN WAR. –
ALSO HABE ICH DAS
BEDÜRFNIS GEHABT, UND
SIE ERSUCHT MIR ZU
SITZEN, WAS KEINESWEGS
EINEN PARTEIISCHEN KLANG
FÜHLEN LASSEN SOLLTE UND
KANN. – AUCH JETZT NOCH.
WENN SIE AN EINEN DER
ALLERNÄCHSTEN TAGE SO-
VIEL ZEIT HABEN, SO
KOMMEN SIE DOCH ZU
MIR UM MEINE NEUESTEN
ARBEITEN ZU SEHEN
DIE ICH IM FRÜHJAHR
ALLEIN, BEI MIETHKE
AUS[S]TELLEN WERDE. [2] AUCH
EIN ‚OTTO WAGNER PORTRÄT‘ [3]
EIN ‚ARTHUR RÖSSLER PORTRÄT‘ [4]
UND EIN ENTSTEHENDES
G. KLIMTPORTRÄT. – [5]
||
ICH BIN DURCH KLIMT
GEGANGEN BIS MÄRZ.
HEUTE GLAUB ICH BIN
ICH DER GANZ ANDERE.
BESTENS
Egon Schiele
XII. Grünbergstraße 31.
nächst ‚Tivoli‘
Anmerkungen
[1] Josef Strzygowski: „Die Neukunst-Füchse“, in: Die Zeit, 01.12.1909, S. 1–2.
[2] Egon Schiele, Galerie Miethke, Wien, 24.04.–07.05.1911.
[3] Bildnis des Architekten Otto Wagner, 1910, K P164.
[4] Bildnis Arthur Roessler, 1910, K P163.
[5] Gustav Klimt (1862–1918); das Gemälde wurde nicht realisiert.
[2] Egon Schiele, Galerie Miethke, Wien, 24.04.–07.05.1911.
[3] Bildnis des Architekten Otto Wagner, 1910, K P164.
[4] Bildnis Arthur Roessler, 1910, K P163.
[5] Gustav Klimt (1862–1918); das Gemälde wurde nicht realisiert.
Provenienz
vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
Erfasst in
Leopold Museum 2008, S. 55-57
Eigentümer*in
Autor*in
Unterzeichner*in
Empfänger*in
Erwähnte Person
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Leopold Museum, Wien
Verknüpfte Objekte
(+-)
Ausstellungen
(+-)
-
Egon SchieleGalerie Miethke, Wien, 24.04.–04.05.1911
Bibliografie
(+-)
-
Strzygowski 1909Josef Strzygowski: „Die Neukunst-Füchse“, in: Die Zeit, 01.12.1909, S. 1–2
PURL: https://www.egonschiele.at/18