Brief von Richard Lányi an Egon Schiele
ESDA ID
2488
Nebehay 1979
Nicht gelistet/Not listed
Bestandsnachweis
Antiquariat INLIBRIS, Wien
Ort
Wien
Datierung
12.02.1917 (eigenhändig)
Material/Technik
Tinte auf Papier
Transkription
Wien, den 12. Februar 1917.
Hoch geehrter Herr Schiele!
Ich danke Ihnen bestens für Ihr
wertes Schreiben und bin gerne bereit
vorläufig eine Mappe mit 12 Ihrer
schönsten Zeichnungen (in Original-Größe)
zu verlegen. [1] Ich werde mich – um einen Überblick
zu gewinnen – mit der Hof- & Staatsdruckerei und der
Firma J. Löwy, Wien III in Verbindung setzen.
Und mir Kostenvorschläge, etc. machen lassen.
Ich denke mir diese erste Publikation in vielleicht
300–400 nummerierten Exemplaren hievon 40–50
Exemplare als Luxusausgabe vom Künstler
signiert. (Der Preis der einfachen Ausgabe möglichst
niedrig). Ich wäre auch sehr dafür, daß Sie,
sehr geehrter Herr Schiele, den Titel der Mappe
und ein Titelblatt zeichnen. Wenn es Ihnen
recht ist, besuche ich Sie nächsten Sonntag
||
vormittags zur näheren Besprechung.
Auch bin ich gerne bereit Ihnen all-
monatlich einige Zeichnungen, wie gewünscht,
abzukaufen. Auch in Gegenrechnung gegen Bücher.
Zum Schluss komme ich zu einer persönlichen
Sache: Lieber Herr Schiele, verkaufen Sie
mir die beiden Bilder: „Die Eremiten“ [2] und
die „Mühle“ [3] zusammen gegen sofortige
Bezahlung von K 1200,–
Ich hoffe, Sie sind hiemit einverstanden,
und ich wäre glücklich, die beiden Werke
zu besitzen. Wenn Sie es wünschen
verpflichte ich mich ehrenwörtlich
diesen Ankaufspreis discret zu ver-
schweigen.
Ich sehe Ihrer w.[erten] Antwort ent-
gegen und zeichne hochachtend
Richard Lányi
Hoch geehrter Herr Schiele!
Ich danke Ihnen bestens für Ihr
wertes Schreiben und bin gerne bereit
vorläufig eine Mappe mit 12 Ihrer
schönsten Zeichnungen (in Original-Größe)
zu verlegen. [1] Ich werde mich – um einen Überblick
zu gewinnen – mit der Hof- & Staatsdruckerei und der
Firma J. Löwy, Wien III in Verbindung setzen.
Und mir Kostenvorschläge, etc. machen lassen.
Ich denke mir diese erste Publikation in vielleicht
300–400 nummerierten Exemplaren hievon 40–50
Exemplare als Luxusausgabe vom Künstler
signiert. (Der Preis der einfachen Ausgabe möglichst
niedrig). Ich wäre auch sehr dafür, daß Sie,
sehr geehrter Herr Schiele, den Titel der Mappe
und ein Titelblatt zeichnen. Wenn es Ihnen
recht ist, besuche ich Sie nächsten Sonntag
||
vormittags zur näheren Besprechung.
Auch bin ich gerne bereit Ihnen all-
monatlich einige Zeichnungen, wie gewünscht,
abzukaufen. Auch in Gegenrechnung gegen Bücher.
Zum Schluss komme ich zu einer persönlichen
Sache: Lieber Herr Schiele, verkaufen Sie
mir die beiden Bilder: „Die Eremiten“ [2] und
die „Mühle“ [3] zusammen gegen sofortige
Bezahlung von K 1200,–
Ich hoffe, Sie sind hiemit einverstanden,
und ich wäre glücklich, die beiden Werke
zu besitzen. Wenn Sie es wünschen
verpflichte ich mich ehrenwörtlich
diesen Ankaufspreis discret zu ver-
schweigen.
Ich sehe Ihrer w.[erten] Antwort ent-
gegen und zeichne hochachtend
Richard Lányi
Anmerkungen
[1] Die sog. Lányi-Mappe erschien 1917.
[2] Eremiten, 1912, K P229.
[3] Zerfallende Mühle (Bergmühle), 1916, K P301.
[2] Eremiten, 1912, K P229.
[3] Zerfallende Mühle (Bergmühle), 1916, K P301.
Motiv
Briefpapier: Buchhandlung Richard Lányi, Wien. vormals Robert Friedlaender
Provenienz
2023: Christie’s London, Online Auction 14.12.2023, 22135, lot 51
2024: Antiquariat INLIBRIS, Wien
2024: Antiquariat INLIBRIS, Wien
Erfasst in
Abschrift im Archiv des Kallir Research Institute, New York
Autor*in
Empfänger*in
Verknüpfte Objekte
(+-)
Bibliografie
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-
Lányi/Schiele 1917Zeichnungen. Egon Schiele 1917. Im Verlage der Buchhandlung Richard Lányi Wien, Wien 1917 [Lányi-Mappe]
PURL: https://www.egonschiele.at/2488