Brief von Hede Böning an Egon Schiele
Albertina, Wien
ESDA ID
1776
Nebehay 1979
1708, nicht transkribiert/not transcribed
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 23 a (Kuvert), 23 b (Brief)
Ort
Wien
Datierung
19.09.1918 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
28,9 x 22,6 cm
12,4 x 15,4 cm (Kuvert)
12,4 x 15,4 cm (Kuvert)
Transkription
HEDE Böning
D. W. B. Wien
Neubaugasse 26
Auszeichnung
Silberne Medallie [!]
Weltausstellung
Gent 1913.
Wien 19. Septemb.[er] 18
Sehr geehrter Herr Schiele,
Herr Oberleutnant Haas,
der Sie persönlich kennt hat mir
versprochen mich mit Ihnen bekannt
zu machen.
Ich kenne Ihre Zeichnungen
schon lange aus Deutschland,
ein Freund von mir hat mehrere
Originale von Ihnen erworben. Er
hat sie angemessen gerahmt und
zu täglicher Freude an die Wand
seines Musikzimmers gehängen [!].
Ich habe dann in der Sezession hier in
Wien Originale von Ihnen gesehen,
||
die mich nach Berlin berichten ließen:
„es ist wahr: der Mann hat Raffinement
und Temperament, alles was den
modernen Künstler ausmacht.
Ich habe mir eine Schielemappe zuge-
legt und habe zum Eigenstudium
versucht einige Blätter, die mir be-
sonders gefielen getreu zu copieren [!]
Natürlich in einem anderen Format.
Es hat mir viel Freude gemacht,
aber ich möchte Sie gern kennen-
lernen. Bitte teilen Sie mir oder
Herrn Oberleutnant Haas mit
wann Ihnen mein Besuch in
Ihrem Atelier erwünscht ist.
Nach 5 Uhr passt es mir jeden
Tag, Samstag nach 3 Uhr
Ihrer Antwort entgegen-
schauend mit collegialen [!] Gruß
Ihre Hede Böning
Wien VII
Neubaugasse 26.
[von anderer Hand:]
Lieber Schiele!
Es ist wahr, dass
ich schon lange mir
das Vergnügen bereiten
wollte mit Frl.
Böning zu Dir zu
kommen. Wann hängt von Dir ab?!
Dein Haas
[Kuvert:]
Herrn
Egon Schiele
Maler
Wien. [von anderer Hand:] XIII/1
Hietzinger Hptstr [Hauptstraße] 101
[von anderer Hand:]
XIII/1 Wattmanng[asse] 6
||
Absender: Böning DWB
Neubaugasse 26
D. W. B. Wien
Neubaugasse 26
Auszeichnung
Silberne Medallie [!]
Weltausstellung
Gent 1913.
Wien 19. Septemb.[er] 18
Sehr geehrter Herr Schiele,
Herr Oberleutnant Haas,
der Sie persönlich kennt hat mir
versprochen mich mit Ihnen bekannt
zu machen.
Ich kenne Ihre Zeichnungen
schon lange aus Deutschland,
ein Freund von mir hat mehrere
Originale von Ihnen erworben. Er
hat sie angemessen gerahmt und
zu täglicher Freude an die Wand
seines Musikzimmers gehängen [!].
Ich habe dann in der Sezession hier in
Wien Originale von Ihnen gesehen,
||
die mich nach Berlin berichten ließen:
„es ist wahr: der Mann hat Raffinement
und Temperament, alles was den
modernen Künstler ausmacht.
Ich habe mir eine Schielemappe zuge-
legt und habe zum Eigenstudium
versucht einige Blätter, die mir be-
sonders gefielen getreu zu copieren [!]
Natürlich in einem anderen Format.
Es hat mir viel Freude gemacht,
aber ich möchte Sie gern kennen-
lernen. Bitte teilen Sie mir oder
Herrn Oberleutnant Haas mit
wann Ihnen mein Besuch in
Ihrem Atelier erwünscht ist.
Nach 5 Uhr passt es mir jeden
Tag, Samstag nach 3 Uhr
Ihrer Antwort entgegen-
schauend mit collegialen [!] Gruß
Ihre Hede Böning
Wien VII
Neubaugasse 26.
[von anderer Hand:]
Lieber Schiele!
Es ist wahr, dass
ich schon lange mir
das Vergnügen bereiten
wollte mit Frl.
Böning zu Dir zu
kommen. Wann hängt von Dir ab?!
Dein Haas
[Kuvert:]
Herrn
Egon Schiele
Maler
Wien. [von anderer Hand:] XIII/1
Hietzinger Hptstr [Hauptstraße] 101
[von anderer Hand:]
XIII/1 Wattmanng[asse] 6
||
Absender: Böning DWB
Neubaugasse 26
Provenienz
Legat: Max Wagner, Wien
Eigentümer*in
Empfänger*in
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien
Ausstellungen
(+-)
-
XLIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs SecessionVereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, Wien, 01.03–01.04.1918
Bibliografie
(+-)
-
Lányi/Schiele 1917Zeichnungen. Egon Schiele 1917. Im Verlage der Buchhandlung Richard Lányi Wien, Wien 1917 [Lányi-Mappe]
PURL: https://www.egonschiele.at/1776