Letter from Felix Albrecht Harta to Egon Schiele
Wienbibliothek im Rathaus, Manuscript Collection. Photo: Leopold Museum, Vienna
ESDA ID
1519
Nebehay 1979
1447, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Wienbibliothek im Rathaus, Manuscript Collection, Inv. H.I.N. 159164
Place
Salzburg
Date
22nd March 1918 (handwritten)
Material/technique
Black ink on paper
Dimensions
8,1 x 13,2 cm
Transcription
Lieber Schiele, der Moll [1] hat das Bild „englischer
Gruss" [2] für eine Züricher Ausstellung ausgewählt. [3]
Ich bitte Sie nun mir das Bild für die Dauer
der Ausstellung zum Verkauf zu überlassen
und ersuche um umgehende Antwort, da-
mit ich Herrn Moll den Verk. [Verkaufs] Preis mitteilen
kann. Im Falle eines Verkaufs bekämen
Sie selbstverständlich ein andres Bild dafür.
Ich freue mich, dass die Sec. Ausst. [4] in jeder
Beziehung so geglückt ist. Der unliebsame
||
Zwischenfall wegen des Gütersloh [5] Aquarell’s
hätte leicht vermieden werden können wenn
G. Ihrem Beispiel folgend, meine Einwilligung
zum Verkauf vorher bei mir eingeholt hätte.
Warum das unterblieb ist mir noch heute un-
erklärlt [!], ebenso die Empörung von Faistauer
und Fischer [6] über mein nur zu gerechtfertigtes
Schreiben an den Sekretär. Vielleicht können
Sie als Außenstehender mir Aufklärung
geben was denn eigentlich vorgegangen
ist. Ich wohne jetzt Hotel Mirabell
Bestens grüßend Harta
Salzburg 22 III 1918
[Kuvert:]
Herrn
Egon Schiele
Wien XIII.
Hauptstrasse 101.
||
Harta
Salzburg
Hotel Mirabell
Gruss" [2] für eine Züricher Ausstellung ausgewählt. [3]
Ich bitte Sie nun mir das Bild für die Dauer
der Ausstellung zum Verkauf zu überlassen
und ersuche um umgehende Antwort, da-
mit ich Herrn Moll den Verk. [Verkaufs] Preis mitteilen
kann. Im Falle eines Verkaufs bekämen
Sie selbstverständlich ein andres Bild dafür.
Ich freue mich, dass die Sec. Ausst. [4] in jeder
Beziehung so geglückt ist. Der unliebsame
||
Zwischenfall wegen des Gütersloh [5] Aquarell’s
hätte leicht vermieden werden können wenn
G. Ihrem Beispiel folgend, meine Einwilligung
zum Verkauf vorher bei mir eingeholt hätte.
Warum das unterblieb ist mir noch heute un-
erklärlt [!], ebenso die Empörung von Faistauer
und Fischer [6] über mein nur zu gerechtfertigtes
Schreiben an den Sekretär. Vielleicht können
Sie als Außenstehender mir Aufklärung
geben was denn eigentlich vorgegangen
ist. Ich wohne jetzt Hotel Mirabell
Bestens grüßend Harta
Salzburg 22 III 1918
[Kuvert:]
Herrn
Egon Schiele
Wien XIII.
Hauptstrasse 101.
||
Harta
Salzburg
Hotel Mirabell
Annotations
[1] Carl Moll (1861–1945).
[2] Bezeichnung für die Grußworte des Erzengels Gabriel bei der Verkündigung Mariens.
[3] Ein Jahrhundert Wiener Malerei, Kunsthaus Zürich, 12.05.–16.06.1918.
[4] XLIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, Wien, 01.03–01.04.1918.
[5] Albert Paris Gütersloh (1887–1973).
[6] Anton Faistauer (1887–1930); Johannes Fischer (1888–1955).
[2] Bezeichnung für die Grußworte des Erzengels Gabriel bei der Verkündigung Mariens.
[3] Ein Jahrhundert Wiener Malerei, Kunsthaus Zürich, 12.05.–16.06.1918.
[4] XLIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, Wien, 01.03–01.04.1918.
[5] Albert Paris Gütersloh (1887–1973).
[6] Anton Faistauer (1887–1930); Johannes Fischer (1888–1955).
Provenance
Nachlass Hans Ankwicz-Kleehoven
1963:
Wienbibliothek im Rathaus
1963:
Wienbibliothek im Rathaus
Author
Signee
Recipient
Mentioned person
Mentioned institution
Image credit
Wienbibliothek im Rathaus, Manuscript Collection. Photo: Leopold Museum, Vienna
Linked objects
(+-)
Exhibitions
(+-)
-
XLIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs SecessionVienna Secession, Vienna, 1st March–1st April 1918
-
Ein Jahrhundert Wiener MalereiKunsthaus Zürich, Zurich, 12th May–16th June 1918
PURL: https://www.egonschiele.at/1519