Letter from Arthur Roessler to Egon Schiele
Albertina, Vienna
ESDA ID
1364
Nebehay 1979
1287, nicht transkribiert/not transcribed
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 143
Place
Vienna
Date
22nd Oct. 1917 (handwritten)
Material/technique
Ink on paper
Dimensions
18,7 x 12,6 cm (sheet)
Transcription
Wien, 19/1 Billrothstrasse 6.
22.X.17
Lieber E. S. – ich hoffe, daß Sie in der Zwischenzeit
auch schon das alte Bild u. die kl.[eine] Holzplastik erhalten
haben u. sich daran erfreuen.
Was den singenden Engel angeht, so sind K.[ronen] 600 – natürlich
Preis bei Barkauf zu verstehen, im Tausch müßte ich
die echte alte Holzplastik, für die mir erst neulich wieder
ein Händler über 600 K. bot, – höher anrechnen. Sie
werden das nicht ungehörig finden, wenn Sie bedenken,
daß man im Handel für barocke Figuren schon so viel
u. sehr oft noch mehr verlangt u. erhält.
Schöne alte, eingelegte Kredenzen, – Sie meinen wohl sog.[enannte]
Tabernakelschränke – werden im Tausch nicht zu
haben sein. Einige sehr schöne Stücke, die ich als
käuflich kenne, kosten weit über 2000 K. – für meinen
Tabernakelkasten, von dem ich mich nicht trenne,
bot man mir bereits 4000 K. –
Anbei ein Bürstenabzug der Notiz, die im nächsten, am
1. Nov.[ember] erscheinenden „Donauland“-Heft mit 2 Illustr.[ationen]
über Ihre Mappe erscheint. –
Haben Sie einige – unerotische – schöne Blätter als
Gegengabe für die Biedermeieruhr vorbereitet? –
Herzlichst grüßt
Ihr A. R-r.
22.X.17
Lieber E. S. – ich hoffe, daß Sie in der Zwischenzeit
auch schon das alte Bild u. die kl.[eine] Holzplastik erhalten
haben u. sich daran erfreuen.
Was den singenden Engel angeht, so sind K.[ronen] 600 – natürlich
Preis bei Barkauf zu verstehen, im Tausch müßte ich
die echte alte Holzplastik, für die mir erst neulich wieder
ein Händler über 600 K. bot, – höher anrechnen. Sie
werden das nicht ungehörig finden, wenn Sie bedenken,
daß man im Handel für barocke Figuren schon so viel
u. sehr oft noch mehr verlangt u. erhält.
Schöne alte, eingelegte Kredenzen, – Sie meinen wohl sog.[enannte]
Tabernakelschränke – werden im Tausch nicht zu
haben sein. Einige sehr schöne Stücke, die ich als
käuflich kenne, kosten weit über 2000 K. – für meinen
Tabernakelkasten, von dem ich mich nicht trenne,
bot man mir bereits 4000 K. –
Anbei ein Bürstenabzug der Notiz, die im nächsten, am
1. Nov.[ember] erscheinenden „Donauland“-Heft mit 2 Illustr.[ationen]
über Ihre Mappe erscheint. –
Haben Sie einige – unerotische – schöne Blätter als
Gegengabe für die Biedermeieruhr vorbereitet? –
Herzlichst grüßt
Ihr A. R-r.
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Owner
Author
Signee
Recipient
Image credit
Albertina, Vienna
Bibliography
(+-)
-
Lányi/Schiele 1917Zeichnungen. Egon Schiele 1917. Im Verlage der Buchhandlung Richard Lányi Wien, Vienna 1917 [Lányi portfolio]
PURL: https://www.egonschiele.at/1364