Entry into Egon Schiele’s war diary
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Albertina, Vienna
ESDA ID
1034
Nebehay 1979
949
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 321/19r–v
Date
1st May 1916 (handwritten)
Material/technique
Pencil on paper
Dimensions
16,2 x 10 cm
Transcription
1. Mai, 1916. Montag.

ich kam nach Liesing und hörte
zu meinem Erstaunen daß
ich nach Mühling abkomman-
diert bin. – ich wußte nicht
wo das eigentlich ist. – man sagte
mir im Mühlkreisviertel bei
Linz. – mittags war ich zum
letztenmal in der Unteroffiziers-
messe. Gleich drauf fuhr ich nach
Wien. Did [1] paßte dies natürlich
nicht, sie versuchte mit dem
||
Rittmeister in Liesing zu sprechen, –
erreichte aber nichts. – ich
war bei Arnot [2] – er kaufte
2 farbige Zeichnungen u. zw.
das stehende rosarote Kind und
den Wienerwaldsee. – nachher
wollte ich Hans Boehler besuchen –
ich traf ihn nicht. – dann war
ich bei Lederer, – sprach mit
Frau und Liese und Fritz. [3]
dann besuchte ich Rößler. [4]
ich erzählte ihm alles betreffs
der Kommandierung – er
machte mir die besten Aussichten
um ins Kriegsarchiv zu kommen.
abends verbrachte[n] wir noch
schöne Stunden.
Annotations
[1] Edith Schiele, geb. Harms (1893–1918).
[2] Guido Arnot, Kunsthändler (1876–1946); Galerie Arnot, Wien.
[3] Serena Lederer, geb. Pulitzer (1867–1943), Elisabeth Lederer (1894–1944), Friedrich Lederer (1899–1972).
[4] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Recorded in
Roessler 1921, S. 196; Comini/Alb. Stud. 1966, S. 86-102, S. 98; Auer 1973, S. 456, Anm. 2; Nebehay 1989, S. 175-188
Mentioned institution
Image credit
Albertina, Vienna

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(+-)
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