Entry into Egon Schiele’s war diary
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Albertina, Vienna
ESDA ID
1008
Nebehay 1979
923
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 321/15v–16r
Date
8th April 1916 (handwritten)
Material/technique
Pencil on paper
Dimensions
16,2 x 10 cm
Transcription
8. April, 1916. Samstag.

um 7h war ich in Liesing, es
wurden Strohsäcke geklopft. –
ich las über Görz, Dalmatien
und Friaul. kam auf den
Gedanken nach den [!] Krieg
sofort dorthin zu fahren –
es muß dort unglaublich viel
an Altertümern geben, –
hauptsächlich in Aquileja!
nach 11h ging ich am [!] Berg und
holte mir nach 12h den Erlaubnis-
schein nach Wien. – ich war
||
1h bei Did. [1] – malte etwas auch
schrieb ich das Gesuch an Gen. M. v. [Generalmajor von]
Hoen. [2] – wir fuhren mit der
Elektrischen 58 bis zum Kaffee
Museum und waren nach 5h bei
Arnot, [3] ich brachte ihm 3 farbige
und 5 schwarze Blätter. –
ich sah dort eine Ausstellung
von guten Zeichnungen vom Feld
von Stadler. [4] – Dann wollten
wir noch in den Hagenbund gehen,
doch ward [!] schon geschlossen. – Dann
brachte ich Rößler [5] das Gesuch –
er war nicht daheim, – wir
trafen Frau Rößler [6] auf der Straße.
Gleich nachher fuhren wir mit der
Stadtbahn bis Unter-St. Veit. –
dann blieben wir daheim.
Annotations
[1] Edith Schiele, geb. Harms (1893–1918).
[2] Maximilian von Hoen, langjähriger Direktor des Kriegsarchivs (1867–1940); siehe auch ESDA ID 1036 und 1219.
[3] Guido Arnot, Kunsthändler (1876–1946); Galerie Arnot, Wien.
[4] Arthur Stadler (1892–1937).
[5] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[6] Ida Roessler (1877–1961).
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Recorded in
Roessler 1921, S. 194; Comini/Alb. Stud. 1966, S. 86-102, S. 97-98; Nebehay 1989, S. 175-188
Image credit
Albertina, Vienna

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(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/1008