Typewritten letter from Hans Goltz to Egon Schiele
Albertina, Vienna
ESDA ID
677
Nebehay 1979
576, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 798
Place
Munich
Date
2nd Sept. 1913 (handwritten)
Material/technique
Typewriter on paper
Dimensions
28,8 x 22,2 cm
Transcription
München, den 2. September 13
Herrn Egon Schiele
Sattendorf
Sehr geehrter Herr Schiele,
Ich bedaure sehr, Ihnen nochmals mitteilen zu müssen,
dass ich ausser Stande bin, ausserhalb der vereinbarten Zeit Zahlungen zu
leisten. Sie wissen, dass es so ziemlich unmöglich ist, in Deutschland
jetzt Gemälde von Ihnen zu verkaufen, ich muss also, um das bereits bezahl-
te zu verwerten jetzt schon mindestens noch 100 Zeichnungen verkaufen.
Ich halte es auch für meine Pflicht, Ihnen heute schon zu sagen, dass ich
unseren Vertrag nach Ablauf wahrscheinlich nicht erneuern kann. Ich möchte
Ihnen vorschlagen, mir eine Anzahl neuer Zeichnungen zu schicken, ich sende
Ihnen dann die gleiche Anzahl von den hier befindlichen, die schon zu lange
und zu oft gezeigt wurden, zurück.
Einen Gipsabguss des Mädchens von [Ernesto] Fiori will ich Ihnen
überlassen, wenn es mir frei steht, ein Gemälde von der Grösse und der Be-
deutung der kleinen Stadt dafür zu übernehmen.
Mit frdl. [freundlichen] Grüssen
Ihr sehr ergebener!
Hans Goltz
Herrn Egon Schiele
Sattendorf
Sehr geehrter Herr Schiele,
Ich bedaure sehr, Ihnen nochmals mitteilen zu müssen,
dass ich ausser Stande bin, ausserhalb der vereinbarten Zeit Zahlungen zu
leisten. Sie wissen, dass es so ziemlich unmöglich ist, in Deutschland
jetzt Gemälde von Ihnen zu verkaufen, ich muss also, um das bereits bezahl-
te zu verwerten jetzt schon mindestens noch 100 Zeichnungen verkaufen.
Ich halte es auch für meine Pflicht, Ihnen heute schon zu sagen, dass ich
unseren Vertrag nach Ablauf wahrscheinlich nicht erneuern kann. Ich möchte
Ihnen vorschlagen, mir eine Anzahl neuer Zeichnungen zu schicken, ich sende
Ihnen dann die gleiche Anzahl von den hier befindlichen, die schon zu lange
und zu oft gezeigt wurden, zurück.
Einen Gipsabguss des Mädchens von [Ernesto] Fiori will ich Ihnen
überlassen, wenn es mir frei steht, ein Gemälde von der Grösse und der Be-
deutung der kleinen Stadt dafür zu übernehmen.
Mit frdl. [freundlichen] Grüssen
Ihr sehr ergebener!
Hans Goltz
Motif
Letter paper: NEUE KUNST HANS GOLTZ
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Owner
Author
Signee
Recipient
Mentioned person
Image credit
Albertina, Vienna
Linked objects
(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/677