Typewritten letter from Carl Reininghaus to Egon Schiele
Albertina, Vienna
ESDA ID
615
Nebehay 1979
505, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 336
Place
Vienna
Date
31st May 1913 (handwritten)
Material/technique
Typewriter, black ink on paper
Dimensions
18,9 x 14,7 cm
Transcription
Wien 31. Mai 1913.
Herrn
Egon Schiele,
Wien.
Geehrter Herr Schiele!
Zwecks nachträglicher Klarstellung
von meinen, im Vorjahre an Sie erfolgten Zahlungen
folgende Daten:
1912 ………………………………… K[ronen] 200.–
…………………………………………… K 800.–
in Summa K 1000.–
dann
1912………………………………… K 90.–
und……………………………………" 110.–
zusammen K 200.–
||
Transport: K 1200.–
für ein mir zugesagtes kleines Städtebild
auf Holz, [1] das Herr Rössler [2] von der Arbeiter
Zeitung mir abtreten sollte, jedoch nicht
abgetreten hat.
Überdies 1912 ………………… K 600.– oder K 660.–
für zwei Bilder, die damals in der
Münchener Secession ausgestellt wa-
ren, [3] und die ich dann nicht übernommen
habe, wegen der Ihrerseits gewünschten
Mehrzahlung für diese Bilder, da Sie
meinten, ich hätte dies zugesagt; ich
bemerkte schon im Vorjahre, als wir über den Gegen-
stand sprachen, dass ich wohl bei jener Kauf-
abmachung mit Ihnen bemerkte, dass ich eventuell
Ihnen noch eine Nachzahlung machen würde,
wenn mir die Bilder, die ich ja nicht gesehen,
besonders gut gefallen würden. –
K 1800.– od. K 1860.–
||
Sie haben sonach im Vorjahre von
mir umseitigen Betrag von ……… K 1800.– oder
K 1860.–
erhalten, wogegen ich Ihrerseits nur das eine
Portrait eines jungen Künstlers, [4] licht auf weissem
Grunde erhielt, welches meines Erinnerns Sie damals
mit K 400.– bis K 500.– bewertet hatten, respektive
sagten, Sie wären zufrieden, wenn Sie von irgend ei-
ner Seite solchen Betrag für das Bild bekommen.
Vielleicht haben Sie mir (auch im Vorjahre) ohne
Zahlung meinerseits Handzeichnungen gegeben; ich
bin jedoch, ohne in meinen Aufschreibungen augen-
blicklich nachsehen zu können, nicht in der Lage,
diesbezüglich Bestimmtes zu sagen. Vielleicht könn-
ten Sie mir in der Richtung wegen Klarstellung un-
serer Rechnung behilflich sein.
Freundlich grüßend Hochachtungsvoll
Carl Reininghaus
Herrn
Egon Schiele,
Wien.
Geehrter Herr Schiele!
Zwecks nachträglicher Klarstellung
von meinen, im Vorjahre an Sie erfolgten Zahlungen
folgende Daten:
1912 ………………………………… K[ronen] 200.–
…………………………………………… K 800.–
in Summa K 1000.–
dann
1912………………………………… K 90.–
und……………………………………" 110.–
zusammen K 200.–
||
Transport: K 1200.–
für ein mir zugesagtes kleines Städtebild
auf Holz, [1] das Herr Rössler [2] von der Arbeiter
Zeitung mir abtreten sollte, jedoch nicht
abgetreten hat.
Überdies 1912 ………………… K 600.– oder K 660.–
für zwei Bilder, die damals in der
Münchener Secession ausgestellt wa-
ren, [3] und die ich dann nicht übernommen
habe, wegen der Ihrerseits gewünschten
Mehrzahlung für diese Bilder, da Sie
meinten, ich hätte dies zugesagt; ich
bemerkte schon im Vorjahre, als wir über den Gegen-
stand sprachen, dass ich wohl bei jener Kauf-
abmachung mit Ihnen bemerkte, dass ich eventuell
Ihnen noch eine Nachzahlung machen würde,
wenn mir die Bilder, die ich ja nicht gesehen,
besonders gut gefallen würden. –
K 1800.– od. K 1860.–
||
Sie haben sonach im Vorjahre von
mir umseitigen Betrag von ……… K 1800.– oder
K 1860.–
erhalten, wogegen ich Ihrerseits nur das eine
Portrait eines jungen Künstlers, [4] licht auf weissem
Grunde erhielt, welches meines Erinnerns Sie damals
mit K 400.– bis K 500.– bewertet hatten, respektive
sagten, Sie wären zufrieden, wenn Sie von irgend ei-
ner Seite solchen Betrag für das Bild bekommen.
Vielleicht haben Sie mir (auch im Vorjahre) ohne
Zahlung meinerseits Handzeichnungen gegeben; ich
bin jedoch, ohne in meinen Aufschreibungen augen-
blicklich nachsehen zu können, nicht in der Lage,
diesbezüglich Bestimmtes zu sagen. Vielleicht könn-
ten Sie mir in der Richtung wegen Klarstellung un-
serer Rechnung behilflich sein.
Freundlich grüßend Hochachtungsvoll
Carl Reininghaus
Annotations
[1] Wohl Tote Stadt III (Stadt am blauen Fluss III), 1911, K P213; Siehe ESDA ID 53.
[2] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[3] Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 02.03.–20.04.1912. Ausgestellt waren: Jesuiten, 1911, K P197; Prozession, 1911, K P198.
[4] Vermutlich Bildnis der Malers Hans Massmann, 1909, P149: das zweite in Frage kommende Bild desselben Jahres stellt Anton Peschka dar, den Reininghaus kannte (K P150).
[2] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[3] Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 02.03.–20.04.1912. Ausgestellt waren: Jesuiten, 1911, K P197; Prozession, 1911, K P198.
[4] Vermutlich Bildnis der Malers Hans Massmann, 1909, P149: das zweite in Frage kommende Bild desselben Jahres stellt Anton Peschka dar, den Reininghaus kannte (K P150).
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Owner
Author
Recipient
Mentioned person
Mentioned institution
Image credit
Albertina, Vienna
Linked objects
(+-)
Exhibitions
(+-)
-
Frühjahr-Ausstellung der Münchener SecessionMunich Secession, Munich, 2nd March–20th April 1912
PURL: https://www.egonschiele.at/615