Letter from Egon Schiele to Josef Hoffmann
ESDA ID
691
Nebehay 1979
590
Credit line
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
Date
16th Oct. 1913 (handwritten)
Material/technique
Pencil on paper
Dimensions
21 x 16,5 cm (page)
Transcription
16. Oktober 1913.
Sehr geehrter lieber
Professor Hoffmann!
ich danke Ihnen vor allem
daß Sie schuld sind, daß Herr
H. Jung [1] das zwaite [!] Stadtbild [2]
kaufen will; das reißt mich
sehr heraus, nur aber habe
ich noch nichts und darum bitte
ich Sie, wenn Sie schon einmal so
lieb waren mir durch die Über-
bringerin 10–20 K[ronen] zu senden,
wenn Sie in der Lage sind,
Sie nehmen sich dafür entweder
zwei beliebige Zeichnungen von
denen die Sie haben oder
werde ich Ihnen das Geborgte
retournieren, wenn ich das Geld
für das Bild bekommen habe.
Die Zeichnungen, die überbleiben
||
bitte ich mitzusenden, natürlich
wenn Sie glauben die eine
oder andere wäre verwend-
bar, so bitte die Auswahl
zu treffen. Ich brauche nämlich
viele Blätter für Wien &
München. [3] Wenn ich in der
nächsten Zeit mit größeren
Bildern fertig bin; so werde
ich Ihnen schreiben und glaube daß
Sie mich auch dann besuchen
werden. Verzeihen Sie die
Bleistiftschrift.
Sie herzlichst
grüßend
Egon Schiele.
Sehr geehrter lieber
Professor Hoffmann!
ich danke Ihnen vor allem
daß Sie schuld sind, daß Herr
H. Jung [1] das zwaite [!] Stadtbild [2]
kaufen will; das reißt mich
sehr heraus, nur aber habe
ich noch nichts und darum bitte
ich Sie, wenn Sie schon einmal so
lieb waren mir durch die Über-
bringerin 10–20 K[ronen] zu senden,
wenn Sie in der Lage sind,
Sie nehmen sich dafür entweder
zwei beliebige Zeichnungen von
denen die Sie haben oder
werde ich Ihnen das Geborgte
retournieren, wenn ich das Geld
für das Bild bekommen habe.
Die Zeichnungen, die überbleiben
||
bitte ich mitzusenden, natürlich
wenn Sie glauben die eine
oder andere wäre verwend-
bar, so bitte die Auswahl
zu treffen. Ich brauche nämlich
viele Blätter für Wien &
München. [3] Wenn ich in der
nächsten Zeit mit größeren
Bildern fertig bin; so werde
ich Ihnen schreiben und glaube daß
Sie mich auch dann besuchen
werden. Verzeihen Sie die
Bleistiftschrift.
Sie herzlichst
grüßend
Egon Schiele.
Annotations
[1] Hubert Jung, Architekt (1883–1971).
[2] Die kleine Stadt III, 1913, K P261.
[3] Internationale Schwarz-Weiss-Ausstellung, Akademischer Verband für Literatur und Musik in Wien, 06.12.1913–03.02.1914; Winter-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 02.12.1913–01.02.1914.
[2] Die kleine Stadt III, 1913, K P261.
[3] Internationale Schwarz-Weiss-Ausstellung, Akademischer Verband für Literatur und Musik in Wien, 06.12.1913–03.02.1914; Winter-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 02.12.1913–01.02.1914.
Provenance
Josef Hoffmann, Wien
Privatbesitz (Nachlass)
Provenienz lt. Nebehay 1979:
Privatbesitz, Schweiz
Privatbesitz (Nachlass)
Provenienz lt. Nebehay 1979:
Privatbesitz, Schweiz
Recorded in
Roessler 1921, S. 133; Leopold 1972, Nr. 226
Owner
Author
Signee
Recipient
Mentioned person
Linked objects
(+-)
Exhibitions
(+-)
-
Winter-Ausstellung der Münchener SecessionMunich Secession, Munich, 2nd Dec. 1913–1st Feb. 1914
-
Internationale Schwarz-Weiss-AusstellungAkademischer Verband für Literatur und Musik in Wien, Vienna, 6th Dec. 1913–3rd Feb. 1914
PURL: https://www.egonschiele.at/691