Typewritten letter from Carl Reininghaus to Egon Schiele
Albertina, Vienna
ESDA ID
590
Nebehay 1979
480, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Albertina, Vienna, Inv. ESA 170
Place
Vienna
Date
25th March 1913 (handwritten)
Material/technique
Typewriter on paper
Dimensions
18,8 x 14,8 cm (page)
Transcription
Wien, den 25./III.
1913.
Geschätzter Herr Schiele!
Ich habe mit Dank die beiden interes-
santen Städtebilder, [1] zunächst zur Ansicht, erhal-
ten, – und frage um den Preis derselben an, – und
werde den genauen Stand der Verrechnung bis zum
heutigen Tage mit dem entsprechenden Texte Ihnen
ehest zukommen lassen. –
Ich bemerke gleichzeitig, dass ich ein
Missverständnis Ihrerseits vermute. In meinem
Schreiben vom 22. ds. [dieses Monats] [2] sagte ich: „Sollte es
Ihnen nicht angenehm sein etz. dann ...... das und
das. – zu dem „dann“ gehörte, wie ich dies aus-
drücklich durch das Wort „darnach“ der letzten
al. meines zitierten Schreibens ausgedrückt habe
auch mein Anbieten, Ihnen die damals offen ge-
wesenen K 140.– ohne Gegenleistung zu überlassen.
Diesalles [!] war eben bedingungsweise,
gemäss dem obzitierten einleitenden Worte „sollte“,
gesagt. –
Sie nahmen jedoch meinen Antrag, so
glaubte ich, nicht an, denn Sie erwiederten mir
noch am selben Tag auf mein Schreiben vom 17. ds. [3]
gleichzeitig bezugnehmend auf das gedachte spätere
Schreiben vom 22. ds.
Ohne ein solches Entgegenkommen Ihrer-
seits hätte ich bis auf Weiteres nicht auf gele-
||
gentliche Wiederabnahmen Ihrer Handzeichnungen re-
flektiert, hätte mich auch sonst wieder ein wenig
retiriert. –
Jedenfalls kann ich nicht finden, dass
ich irgendwo geschrieben hätte, den damals offen
gewesenen Betrag von K 140,– nur für Handzeichnun-
gen Ihnen gegenüber verwenden zu wollen. Sollten
Sie bei Ihrer Meinung bleiben, so bitte ich um An-
gabe anderer dies bekräftigender Worte meinerseits,
die Sie meinen Zeilen entnehmen wollten, die gestern
zitierten sagen dies
nicht.
Freundlichen Gruss
1913.
Geschätzter Herr Schiele!
Ich habe mit Dank die beiden interes-
santen Städtebilder, [1] zunächst zur Ansicht, erhal-
ten, – und frage um den Preis derselben an, – und
werde den genauen Stand der Verrechnung bis zum
heutigen Tage mit dem entsprechenden Texte Ihnen
ehest zukommen lassen. –
Ich bemerke gleichzeitig, dass ich ein
Missverständnis Ihrerseits vermute. In meinem
Schreiben vom 22. ds. [dieses Monats] [2] sagte ich: „Sollte es
Ihnen nicht angenehm sein etz. dann ...... das und
das. – zu dem „dann“ gehörte, wie ich dies aus-
drücklich durch das Wort „darnach“ der letzten
al. meines zitierten Schreibens ausgedrückt habe
auch mein Anbieten, Ihnen die damals offen ge-
wesenen K 140.– ohne Gegenleistung zu überlassen.
Diesalles [!] war eben bedingungsweise,
gemäss dem obzitierten einleitenden Worte „sollte“,
gesagt. –
Sie nahmen jedoch meinen Antrag, so
glaubte ich, nicht an, denn Sie erwiederten mir
noch am selben Tag auf mein Schreiben vom 17. ds. [3]
gleichzeitig bezugnehmend auf das gedachte spätere
Schreiben vom 22. ds.
Ohne ein solches Entgegenkommen Ihrer-
seits hätte ich bis auf Weiteres nicht auf gele-
||
gentliche Wiederabnahmen Ihrer Handzeichnungen re-
flektiert, hätte mich auch sonst wieder ein wenig
retiriert. –
Jedenfalls kann ich nicht finden, dass
ich irgendwo geschrieben hätte, den damals offen
gewesenen Betrag von K 140,– nur für Handzeichnun-
gen Ihnen gegenüber verwenden zu wollen. Sollten
Sie bei Ihrer Meinung bleiben, so bitte ich um An-
gabe anderer dies bekräftigender Worte meinerseits,
die Sie meinen Zeilen entnehmen wollten, die gestern
zitierten sagen dies
nicht.
Freundlichen Gruss
Annotations
[1] Stein an der Donau, von Süden aus gesehen, 1913, K P266; Stein an der Donau, vom Kreuzberg aus gesehen, 1913, K P267.
[2] ESDA ID 2468.
[3] ESDA ID 2467.
[2] ESDA ID 2468.
[3] ESDA ID 2467.
Provenance
Max Wagner, Vienna
1954: Albertina, Vienna
1954: Albertina, Vienna
Owner
Author
Recipient
Image credit
Albertina, Vienna
Linked objects
(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/590