Letter from Arnold Skutezky to Egon Schiele
Leopold Museum, Vienna
ESDA ID
2978
Nebehay 1979
Nicht gelistet/Not listed
Credit line
Leopold Museum, Vienna, Inv. 8019
Place
Rajhrad
Date
3rd March 1917 (handwritten)
Material/technique
Ink on paper
Dimensions
17 x 12,7 cm (page)
Transcription
3/3 [1]917
Geehrter Herr Schiele!
Ordnungshalber verständige
ich Sie, dass mir wo[h]l Ihr Schreiben
vom 27. d. M. [dieses Monats], nicht aber
das damit avisi[e]rte Blatt bis nun
in meinen Besitz gelangte.
Wollen Sie deshalb dasselbe,
falls abgegangen bei der
Post reclamieren.
Jedenfalls danke ich
Ihnen für Ihr Entgegen-
kommen, muß jedoch auf den
Umstand aufmerksam
machen, dass ich nicht Spezial-
sammler bin. Vielleicht hat
||
Ihnen Herr Director Haberditzl [1]
gesagt, dass ich mich bis jetzt nur
für alte Meister interessierte
u/ nun auch spätere bis
neueste Zeit meiner Sammlung
anschließe. Demzufolge ist es
wo[h]l anzunehmen, dass sich
für einen od/[er] den anderen
neuen Meister mehr als für
andere Begünstigung heraus-
bildet, u/ ich will hoffen, dass
Ihre Arbeiten mich hiezu
veranlassen. Aber d. J. [dieses Jahr]
bin ich nicht in der Lage Ihnen
ein so umfassendes Ver-
sprechen erfüllen zu können
Es wird mich freuen Ihrer
||
Entwicklung ganz mit Inter-
esse verfolgen zu können,
aber bei dem auch vorhan-
denen Interesse für
andere Meister, kann
ich mich zu einer Termin-
mäßigen Abnahme
Ihrer gewiss schätzens-
werthen Arbeiten nicht
binden.
ich empfehle mich
hochachtend
Arnold Skutezky
||
Soeben trifft Ihre Zeichnung ein. Ich
finde jedoch, dass hiebei eine voraussichtlich
irrtümliche Verwechslung stattfand.
Auch ist bei dem heutigen Blatte
die untere Partie des Gesichtes
verwischt. ich sende deshalb
dasselbe zurück u/ bitte vor-
läufig den Ersatz zu reser-
vi[e]ren, bis ich einmal zu
Ihnen komme.
Geehrter Herr Schiele!
Ordnungshalber verständige
ich Sie, dass mir wo[h]l Ihr Schreiben
vom 27. d. M. [dieses Monats], nicht aber
das damit avisi[e]rte Blatt bis nun
in meinen Besitz gelangte.
Wollen Sie deshalb dasselbe,
falls abgegangen bei der
Post reclamieren.
Jedenfalls danke ich
Ihnen für Ihr Entgegen-
kommen, muß jedoch auf den
Umstand aufmerksam
machen, dass ich nicht Spezial-
sammler bin. Vielleicht hat
||
Ihnen Herr Director Haberditzl [1]
gesagt, dass ich mich bis jetzt nur
für alte Meister interessierte
u/ nun auch spätere bis
neueste Zeit meiner Sammlung
anschließe. Demzufolge ist es
wo[h]l anzunehmen, dass sich
für einen od/[er] den anderen
neuen Meister mehr als für
andere Begünstigung heraus-
bildet, u/ ich will hoffen, dass
Ihre Arbeiten mich hiezu
veranlassen. Aber d. J. [dieses Jahr]
bin ich nicht in der Lage Ihnen
ein so umfassendes Ver-
sprechen erfüllen zu können
Es wird mich freuen Ihrer
||
Entwicklung ganz mit Inter-
esse verfolgen zu können,
aber bei dem auch vorhan-
denen Interesse für
andere Meister, kann
ich mich zu einer Termin-
mäßigen Abnahme
Ihrer gewiss schätzens-
werthen Arbeiten nicht
binden.
ich empfehle mich
hochachtend
Arnold Skutezky
||
Soeben trifft Ihre Zeichnung ein. Ich
finde jedoch, dass hiebei eine voraussichtlich
irrtümliche Verwechslung stattfand.
Auch ist bei dem heutigen Blatte
die untere Partie des Gesichtes
verwischt. ich sende deshalb
dasselbe zurück u/ bitte vor-
läufig den Ersatz zu reser-
vi[e]ren, bis ich einmal zu
Ihnen komme.
Annotations
[1] Franz Martin Haberditzl (1882–1944).
Motif
Letter paper: ARNOLD SKUTEZKY RAIGERN.
Provenance
Vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
Owner
Author
Recipient
Mentioned person
Image credit
Leopold Museum, Vienna
PURL: https://www.egonschiele.at/2978