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Klimt-Foundation, Vienna

12th Nov. 1917 (handwritten)

Ink on paper

12. November

Lieber Erich! ich hatte, als Sie gestern
bei mir waren einige Zeichnungen für
Sie reserviert, konnte Sie aber nicht zeigen.
Wenn Sie nächstens auf längere Zeit in
Wien sein werden so wäre es mein Wunsch
einen Ausgleich zu finden, da ich ja verschiedenes
schuldig bin. Ich hoffe daß Ihrer Mama [1]
eines von den jetzigen Bildern gefallen wird
welches ich in Abmachung mit dem von Ihrem
Vater [2] geborgten Geld (als ich die Auferstehung [3]
rückkaufte) bringen möchte. Außerdem
bleibt für Leinwanden einiges offen, wofür
Sie ja Zeichnungen nehmen werden, wie
vereinbart wurde.
Bitte verständigen Sie mich also wann
Sie nach Wien kommen.
Im Dezember kommt unter einer Reihe
anderer Bilder von München und Kopenhagen [4]
auch Ihre Stadt [5] zurück.
Freundliche Grüße

EGON
SCHIELE
1917

||
ich habe mir erlaubt bei Ebeseder
neuerdings einiges Material
zu bestellen und möchte falls
Sie den Tauschweg mit Zeichnungen
nicht weiter einhalten wollen
Ihre rechtzeitige Verständigung
haben.


[Kuvert:]
Herrn
Erich Lederer
Wien I.
Bartensteingasse 8.
(bitte eventuell nach Raab nachsenden).
||
Egon Schiele, Wien XIII. Hietzinger-Haupstr. 101.

[1] Serena Lederer, geb. Pulitzer (1867–1943).
[2] August Lederer, Industrieller (1857–1936).
[3] Auferstehung (Gräber), 1913, K P251.
[4] Münchener Kunst-Ausstellung, Münchener Künstlergenossenschaft/Verein bildender Künstler Münchens Secession, Glaspalast, 01.07.–30.09.1917; Østrigsk Kunstudstilling, Den Frie Udstilling, Kopenhagen, Dezember 1917–Januar 1918.
[5] Mödling I (Graue Stadt), 1916, P299; war in München ausgestellt.

Privatbesitz;

Antiquariat Christian M. Nebehay, Wien;

Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung, Wien (Ankauf 2017).

Nebehay 1987, S. 122 (Abb.), Nr. 51

Klimt-Foundation, Vienna