Letter from Arthur Roessler to Hans Goltz
Albertina, Vienna
ESDA ID
399
Nebehay 1979
275, nicht transkribiert
Credit line
Whereabouts unknown
Place
Vienna
Date
26th Oct. 1911 (handwritten)
Material/technique
Ink on paper
Transcription
Herrn Buch- & Kunsthändler Hans Goltz
Inhaber der Fa. Ulrich Putze, München, Briennerstrasse 8.
Sehr geehrter Herr Putze [!], soeben war Schiele mit dem Briefe bei mir, den Sie ihm am 23. d. M. [dieses Monats] schrieben. [1] Ich muss Sie zur Vermeidung von Verdriesslichkeiten und möglichen Differenzen dringendst ersuchen keinerlei direkte geschäftliche Korrespondenz mit Schiele zu pflegen. Sie haben Schieles Arbeiten nicht nur durch mich, sondern von mir bekommen und haben nach den schriftlichen Vereinbarungen, die ich sowohl mit Ihnen wie mit Schiele traf, in allen E. S. betreffenden geschäftlichen Angelegenheiten ausschliesslich mit mir zu verkehren. Ich habe bedeutende Auslagen für Sch. gehabt, Rahmen bezahlt, ihm Vorschüsse gewährt etc., stehe mit dem Künstler, dessen ich mich nicht aus geschäftlichem Interesse, sondern lediglich aus ideellem annahm, in Verrechnung u. möchte zu der Mühe, die ich mit ihm habe nicht auch noch das Geldes wegen Verdruss haben.
Es freut mich, dass Sie bereits 16 Blätter von E. S. verkauften; Sie werden danach wohl keinen Anstand nehmen meinem Ersuchen, das ich im ersten Brief von heute an Sie stellte, [2] nachzukommen, d. h. [das heißt] mir die erbetenen 300 M.[ark] senden.
Was das Gemälde „Vision“ betrifft, für das Sie einen ernstlichen Reflektanten haben, ermächtige ich Sie es mir mit 300 M. als verkauft zu verrechnen. [3] Eine weitere Reduktion das Verkaufspreises ist völlig ausgeschlossen, da es für den gleichen Betrag gerne ein hiesiger Interessent für Schiele-Arbeiten erwerben möchte.
Ihrer geflg. [gefälligen] umgehenden Antwort entgegen sehend, zeichne ich hochachtungsvoll:
26. X. 1911.
Inhaber der Fa. Ulrich Putze, München, Briennerstrasse 8.
Sehr geehrter Herr Putze [!], soeben war Schiele mit dem Briefe bei mir, den Sie ihm am 23. d. M. [dieses Monats] schrieben. [1] Ich muss Sie zur Vermeidung von Verdriesslichkeiten und möglichen Differenzen dringendst ersuchen keinerlei direkte geschäftliche Korrespondenz mit Schiele zu pflegen. Sie haben Schieles Arbeiten nicht nur durch mich, sondern von mir bekommen und haben nach den schriftlichen Vereinbarungen, die ich sowohl mit Ihnen wie mit Schiele traf, in allen E. S. betreffenden geschäftlichen Angelegenheiten ausschliesslich mit mir zu verkehren. Ich habe bedeutende Auslagen für Sch. gehabt, Rahmen bezahlt, ihm Vorschüsse gewährt etc., stehe mit dem Künstler, dessen ich mich nicht aus geschäftlichem Interesse, sondern lediglich aus ideellem annahm, in Verrechnung u. möchte zu der Mühe, die ich mit ihm habe nicht auch noch das Geldes wegen Verdruss haben.
Es freut mich, dass Sie bereits 16 Blätter von E. S. verkauften; Sie werden danach wohl keinen Anstand nehmen meinem Ersuchen, das ich im ersten Brief von heute an Sie stellte, [2] nachzukommen, d. h. [das heißt] mir die erbetenen 300 M.[ark] senden.
Was das Gemälde „Vision“ betrifft, für das Sie einen ernstlichen Reflektanten haben, ermächtige ich Sie es mir mit 300 M. als verkauft zu verrechnen. [3] Eine weitere Reduktion das Verkaufspreises ist völlig ausgeschlossen, da es für den gleichen Betrag gerne ein hiesiger Interessent für Schiele-Arbeiten erwerben möchte.
Ihrer geflg. [gefälligen] umgehenden Antwort entgegen sehend, zeichne ich hochachtungsvoll:
26. X. 1911.
Annotations
[1] ESDA ID 398.
[2] ESDA ID 400.
[3] Vision, 1911, K PXV. Der Verkauf an Felix Grafe (1888–1942) kam nicht zustande.
[2] ESDA ID 400.
[3] Vision, 1911, K PXV. Der Verkauf an Felix Grafe (1888–1942) kam nicht zustande.
Recorded in
Abschrift: Albertina, Wien, ESA 749
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Albertina, Vienna
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