Letter from Egon Schiele to Oskar Reichel
Letter from Egon Schiele to Oskar Reichel Bild 1
Letter from Egon Schiele to Oskar Reichel Bild 2
Leopold Museum, Vienna
ESDA ID
113
Nebehay 1979
176
Credit line
Leopold Museum, Vienna, Inv. 7560
Place
Vienna
Date
31st Jan. 1911 (postmark)
Material/technique
Black ink on paper
Dimensions
15,4 x 12,6 cm (page)
Transcription
Lieber Dr. O. R. ich weiß, ohne Ihnen schmeicheln
zu wollen, keinen Kunstwissenderen in
Wien als Sie. – Darum ausgesucht
hab ich Ihnen dies mein Bild aus der
ganz neuen Reihe geschickt. [1] – In gewisser
Zeit werden Sie so vollständig überzeugt
sein darüber, sobald Sie beginnen,
nicht daraufzusehn sondern hineinzu-
schaun. Das Bild ist jenes, worüber G. Klimt [2]
geäußert hat, er wäre froh solche Gesichter zu
sehen. – Es ist sicher, gegenwärtig, das höchste [!]
was in Wien gemalt wurde. – Wer
darüber lacht, derjenige ist zu beachten
wie er lacht, derjenige ist feindlich zu
meiner Kunst, neidisch zu meiner Kunst u.s.w.
warum soll ich immer still sein, wenn es die Wahrheit ist.
E. S.

||

[Adressblock:]
Dr. O. Reichel
XIX. Chimanistraße 11.

Abs.[ender] Schiele XII. Grünbergstr.[aße] 31.
Annotations
[1] Lt. J. Kallir 1990/98 entweder Selbstseher I (1910, K P174) oder Propheten (Doppelselbstbildnis) (1911, K P191).
[2] Gustav Klimt (1862–1918).
Provenance
vor 1979: Antiquariat V. A. Heck, Wien
1993: Privatbesitz, Wien (Antiquariat J. A. Stargardt, Berlin, Aukt. 11./12.03.1993, Katalog 653, lot 793)
vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)

Provenienz lt. Nebehay 1979:
Verbleib unbekannt, als Quelle wird Roessler 1921, S. 143-144 angegeben sowie eine Abschrift im Egon Schiele Archiv der Albertina ESA 1065/33
Recorded in
Roessler 1921, S. 143/144; Abschrift: Albertina, Wien, ESA 1065/33; Leopold Museum 2008, S. 73; Husslein-Arco/Kallir 2011, S. 210, Abb. 2, S. 231
Recipient
Mentioned person
Image credit
Leopold Museum, Vienna

Linked objects

(+-)
PURL: https://www.egonschiele.at/113